Kräuterbrief zur Kräuterweihe Maria Himmelfahrt

Lughnasadh, Lammas, Schnitterfest, die Hochzeit des Sommers, Beginn des Frauendreißiger, Kräuterbuschen binden. Wir feiern das Mondfest in der Mitte zwischen Sonnwend und Herbst-Tag und Nachtgleiche.

Jetzt ist die Zeit der Ernte für unsere Kräuter. Das bereits schwächer werdende Licht im August spüren wir nochmal intensiv, die Hitze und Schwüle, der Höhepunkt des Sommers, bevor die Säfte in den Pflanzen wieder schwinden. Das Licht zeigt sich auch noch in Form von Sternschnuppen in lauen Sommernächten. Es ist eine besondere Zeit zum Genießen, aber auch um „einen Schnitt“ zu machen, nicht nur bei den Kräutern, sondern genauso in seinem Leben. Die Fülle an allen Geschenken der Natur soll uns auch innerlich erfüllen. Wir reifen und entwickeln uns genauso in unserer Seele, eigene Pläne und Vorhaben können nun geerntet werden. Alles was nicht geerntet wird, verdirbt. Je deutlicher wir diese Kraft spüren, desto mehr können wir eins sein mit der Natur und bewahren die Fülle und Freude.

Mit der Kräuterweihe zu Maria Himmelfahrt dürfen wir eine alte Tradition pflegen. Alle wertvollen Kräuter, die unser Haus und Hof, sowie Garten umgeben, haben für uns und unsere Familie eine besondere Bedeutung, sind eine wertvolle Hausapotheke für den Winter und sollen uns Schutz und Segen erweisen. Auch für die Tiere im Stall bringen diese Kräuter im Kräuterbuschen Gesundheit und Wohlergehen für das ganze Jahr.

In den Kräuterbuschen dürfen mindestens drei, sieben oder Neun Kräuter gebunden werden, aber auch ein Vielfaches der Drei, falls man noch mehr Kräuter findet.

Der 15. August ist auch

Beginn des Frauendreißiger

Speziell die „Frauenkräuter“ haben in diesen 30 Tagen von Maria Himmelfahrt bis Maria Namen (12. September) besondere Heilkräfte und werden gesammelt und getrocknet, oder angesetzt als Likör sowie diverse verschiedene Heilmittel.

3 Beispiele für Heilpflanzen im „Kräuterbuschen“ zur Weihe am hohen Frauentag

Wasserdost: wird gerne in den Kräuterbuschen gebunden, nicht nur wegen der Farbe und Fülle. Verwendet werden die Blüten und Blätter des frischen oder getrockneten Krautes. Diesen Tee im Aufguss nimmt man bei Infektionskrankheiten, Erkältung, bei Ödemen und Wasseransammlungen im Gewebe, zur Stärkung der Immunabwehr, zum Aufbau nach schweren Krankheiten und wenn sich Wunden schnell verschließen sollen (innerlich und äußerlich als starker Aufguss für Wundumschläge, besonders bei eitrigen Wunden). Hilfreich bei Eierstock-und Eileiterentzündung. Zur Unterstützung der Leber wird ein Kaltauszug zubereitet – einige Stunden in kaltem Wasser das Kraut immer wieder umrühren, abseihen und 3 Tassen tägl. trinken. Bei Schmerzen nimmt man 1 TL von der Wurzel und lässt diese in einer Tasse Wasser über Nacht einweichen. Dieser Auszug wird leicht erwärmt und morgens nüchtern getrunken.

Mit Wasserdost wurde Regenzauber gemacht!

Schafgarbe: wichtiges Frauenkraut im Kräuterbuschen, wird im „Frauendreißiger“ gesammelt. Wirkt entkrampfend und entzündungshemmend, fördert den Gallefluss, kräftigt die Nieren, lindert Hitzewallungen und ist hilfreich bei Krampfadern. Ein starker Aufguss wird als Wickel bei Hautleiden, blauen Flecken und auch Leberbeschwerden angewendet. Bei Wechselbeschwerden und PMS ist die Schafgarbe als Tee-Kur sehr empfehlenswert. Auch schon nach 2 Wochen Tee trinken (3x tägl., vorzugsweise bei abnehmendem Mond) schwemmt man Schlacken, Toxine und Entzündungsherde aus dem ganzen Körper, die Schafgarbe ist dadurch auch Gegenmittel vieler Gifte. Diese heilkräftige Räucherpflanze wird auch „Heil aller Welt“ genannt, sie nimmt uns die Verbitterung, stärkt den Mut zur Unabhängigkeit und befreit uns von Druck und Gruppenzwang, bringt uns in unsere Mitte.

Schafgarbe am Leib tut wohl jedem Weib!

Frauenmantel: wird auch Marienkraut genannt, da es der Muttergottes geweiht ist und als wichtige Frauenschutzpflanze in unseren Kräuterbuschen gebunden wird. Die Form des Blattes soll symbolisch als Schutzmantel der Muttergottes gelten, die Tröpfchen darauf sind als Perlen zu sehen. Diese sind keine Tautropfen, sondern eine Glutation der Pflanze, diese scheidet die Feuchtigkeit aus. Dieser Wassertropfen ist dadurch sehr wertvoll…fürs Gesicht, zum Trinken (alle Bachblüten)…der Frauenmantel darf in keiner Teemischung für Frauenleiden fehlen. Diese Pflanze enthält Gerbstoffe, deshalb auch bei Durchfall geeignet. Frauenmantel bindet Gifte, wird zur Medikamenten-Ausleitung kurmäßig angewandt. Festigt Sehnen und Bindegewebe (Schwangerschaft). Als Räucherung wird weibliche Harmonie und Liebe verströmt, wird gerne in Schutz-und Segensräucherung beigemengt.
Das „urweibliche Wissen“ kommt zu denen, die sich mit dem Frauenmantel verbinden!

Gerne biete ich dazu eine geführte Kräuterwandung an, ich komme auch gerne in eure Umgebung. Die für die Familie wichtigen Pflanzen wachsen ja im eigenen Umfeld ums Haus. Bei Bedarf einer persönlichen Kräuterberatung seid ihr herzlich willkommen in meinem Kräuterstübchen, freu mich auf euch!